Caroline Beekmann
Unsere Traum-Ruine in Ligurien war 60 Jahre lang leer gestanden. Der Verfall des Hauses war weit fortgeschritten. Aber die tragenden Wände waren stabil. Und so haben wir einen langen Atem bewiesen – auch wenn ich mich inmitten der nicht enden wollenden Bauarbeiten immer mal wieder gefragt habe: „Was mache ich hier eigentlich?“ Das Haus abzureißen, gar aufzugeben, war trotz dieser Niederungen nie eine Option. Nach acht Jahren eigenen Hand-Anlegens sind wir stolz auf wunderschöne Räume.
Strukturen freizulegen, Zusammenhänge zu erkennen, sie zu nützen, zu verändern und neu zu schaffen – das ist meine große Lust, nicht nur im Fall einer italienischen Immobilie. Ich liebe den Außenblick auf Strukturen von Unternehmen, Beziehungen, eines Einzelnen – immer mit Wertschätzung der Ressourcen. Mit diesem systemischen Beobachten lassen sich Zusammenhänge erkennen: Welcher „Bauplan“ / welches System hilft, schnelle Entwicklungen zu meistern, Konflikte auf Augenhöhe auszutragen oder Herausforderungen anzunehmen? Gleichzeitig weiß ich aus jahrelanger eigener Erfahrung auf der Organisations- und Führungsebene, dass gerade bei komplexen Strukturen nicht jede Veränderung schnell vonstattengehen kann und Überraschungen immer mal wieder zu erwarten sind. Und ich weiß, wann es lohnt, Niederungen mit langem Atem auszuhalten.
Fachlicher Hintergrund
Weil Anleitung und Begleitung Raum brauchen!